Witterungsbericht für Juni 2010

Im Juni lagen die Monatsmitteltemperaturen mit Werten zwischen rund 14 und 16 °C im Bereich der vieljährigen Mittelwerte. Mit Ausnahme der 2. Juniwoche herrschte fast durchweg Hochdruckeinfluss mit sonniger und trockener Witterung vor. Da der Wind vielfach von See her wehte, lagen die Temperaturen in der 1. und 3. Juniwoche meist nur zwischen 15 und 18 °C. Der kälteste Tag war der 19. Juni, an dem auf der Rückseite eines Tiefdrucksystems über Skandinavien auf direktem Weg Kaltluft polaren Ursprungs in den Nordseeraum geführt und die Schafskälte eingeleitet wurde. Bei starker Bewölkung und Schauern erreichten die Tagesmaxima nur 12 bis 14 °C. Höchsttemperaturen um 20 °C wurden vor allem vom 23. an durch den Keil eines Azorenhochs bewirkt, aus dem eine eigenständige Hochdruckzelle über der Nordsee entstand, in der die Temperaturen am 28. Juni, dem bisher wärmsten Tag des Jahres, auf 26 - 29 °C (auf Helgoland bis auf 22,9 °C) anstiegen. Vielfach war der 28. der erste Sommertag des Jahres, an der Küste Ostfrieslands war das aber bereits der 6. Juni, als hier bei ablandigen Winden die Temperaturen auf 25 - 27 °C kletterten. Insgesamt wurden im Monatsverlauf bis zu 3 Sommertage verzeichnet, meist einer weniger als im Mittel 1961 - 1990.

Der Juni war noch trockener als der Mai. Meist gab es nur 20 - 30 mm und damit nicht einmal die Hälfte des üblichen Niederschlags. Nennenswerter Niederschlag fiel nur in der 2. Juniwoche, als mehrere Tiefdruckgebiete mit ihren Ausläufern den Küstenraum überquerten und vor allem am 6., 10. und 11. örtlich kräftige Gewitter mit Niederschlägen um 10 mm/Tag auslösten.

Die Sonnenscheindauer bewegte sich bei 250 bis 280 Stunden, womit die Mittelwerte um rund 20 - 30 % überschritten wurden.

Der Monat war windschwach. Stürmische Böen, die Bft 8, vereinzelt auch Bft 9 entsprachen, traten nur vom 11. bis 13. und am 18./19. Juni auf.