Der Wolkenschieber
  Dezember 2010
 

Witterungsbericht für Dezember 2010

Die winterliche Witterung, die Ende November eingesetzt hatte, hielt im Dezember an. Mit Monatsmitteltemperaturen zwischen rund 0 °C auf Helgoland und -3 °C in Bremerhaven war es 4 bis 6 K kälter als im vieljährigen Mittel. Damit fiel der Dezember 2010 an der Nordsee kälter oder genauso kalt aus wie derjenige von 1969, dem bisher kältesten in den Klimaaufzeichnungen seit Ende des 19. Jahrhunderts. Die weit unterdurchschnittlichen Temperaturen machten sich vor allem auch in der hohen Anzahl der Frost- und Eistage bemerkbar. Während im Durchschnitt 10 bis 13 Frosttage auftreten (auf Helgoland 6), sanken die nächtlichen Tiefstwerte in diesem Monat fast täglich unter den Gefrierpunkt. Selbst auf Helgoland wurden noch 24 Frosttage registriert. Dauerfrost herrschte vielfach an 18 bis 21 Tagen, auf Helgoland an 9 Tagen (im Mittel sind es maximal 4 Tage). Damit lag die Zahl der Frost- und Eistage im Bereich der bisherigen Höchstwerte, die fast durchweg im Dezember 1969 auftraten. Diese extrem kalte Witterung war bedingt durch dominierende Kaltluft arktischen Ursprungs. Etwas mildere Phasen gab es vorwiegend in der ersten Monatshälfte. Durchweg positive Tagestemperaturen wurden vom 9. bis 13. Dezember verzeichnet, wobei der 11. mit Tageshöchstwerten von 5 bis 8 °C der wärmste Tag des Monats war, umrahmt von zwei frostfreien Nächten. Ursache dafür war ein über Südskandinavien ziehendes Tief, welches in seinem Warmsektor milde nordatlantische Meeresluft heranführte. Die zweite Dezemberhälfte verlief deutlich kälter. Nachts kühlte es örtlich auf unter -10 °C ab, am Tage stiegen die Temperaturen nur selten über den Gefrierpunkt. Der kälteste Tag war fast durchweg der 29. Dezember, an dem sich die Tageshöchstwerte zwischen -5 und -8,5 °C bewegten. Danach wurde es milder und Silvester setzte bei Tagesmaxima von rund 2 bis 5 °C Tauwetter ein.

Mit Niederschlagssummen zwischen 30 und 60 mm fiel der Dezember zu trocken aus, wobei die Defizite bei 10 bis 60 % lagen. Die höchsten Tagessummen von rund 7 bis 13 mm ergaben sich am 10. im Bereich eines Tiefausläufers. Während an jenem Tag Regen oder Schneeregen fiel, gab es im Laufe des Dezembers häufig Schneefall, der zu einer geschlossenen Schneedecke führte. An den Küstenstationen wurden insbesondere in der letzten Monatsdekade Schneehöhen bis 18 cm verzeichnet, auf den Inseln bis 11 cm.

Der Insel- und Küstenraum Nordfrieslands war in diesem Dezember mit rund 60 bis 75 Sonnenstunden (knapp 180 % des Monatsmittels) die sonnenscheinreichste Region Deutschlands. Aber auch der übrige Nordseeraum erzielte mit rund 40 bis 50 Stunden eine überdurchschnittliche Sonnenscheindauer.

Stürmischer Wind mit Böen der Stärke 8 bis 9 trat an mehreren Tagen auf. Am 1., 9. und 11. wurden dabei auf den Inseln auch Böen der Stärke 10 registriert.

Anfang Dezember bildete sich bei Dauerfrost in den Häfen vereinzelt lockeres Neueis. In einigen Häfen, insbesondere an der Nordfriesischen Küste, trat dann gegen Ende des ersten Dezemberdrittels auch sehr dichtes, 5 bis 15 cm dickes Eis auf. Mit der Frostverschärfung bildete sich in der dritten Monatsdekade auch auf den Wattflächen im Nordfriesischen Wattenmeer Eis und in den meisten Häfen kam dichtes bis kompaktes 15 bis 50 cm dickes Eis vor. Währenddessen lagen die maximalen Eisdicken im ostfriesischen Küstenbereich bei meist weniger als 20 cm.

Quelle: DWD
 
   
 
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