Der Wolkenschieber
  Januar 2010
 

Witterungsbericht für Januar 2010

Der Januar 2010 war ein richtiger Wintermonat mit Kälte, Schnee und Eis. Die Monatsmitteltemperaturen bewegten sich zwischen -0,7 °C auf Helgoland und -2,7 °C an der nordfriesischen Küste. Sie lagen damit um rund 3,5 K unter dem Mittel der Jahre 1961 - 1990. Dabei herrschte auf Helgoland an 13 Tagen, an den friesischen Küsten und auf den Inseln an 17 bis 23 Tagen Dauerfrost. Nächtlichen Luftfrost gab es insgesamt an 25 bis 30 Tagen. Die Zahl der Frosttage überschritt die vieljährigen Mittel um rund 10 - 15 Tage, und die Zahl der Eistage lag um rund 15 Tage über dem Durchschnitt. Einen ähnlich strengen und schneereichen Januar erlebte der deutsche Nordseeraum zuletzt im Jahr 1996.

In den ersten Januartagen herrschte Tiefdruckeinfluss mit etwas Schneefall vor, wobei die Tagestemperaturen meist unter dem Gefrierpunkt lagen. Danach verstärkte sich ein Hoch über Südnorwegen und weitete sich vom Ostatlantik bis nach Osteuropa aus, so dass östliche Winde über den Nordseeraum wehten, mit denen bei meist starker Bewölkung Schneeschauer westwärts zogen. Im Laufe des 9. verstärkte sich der Ostwind durch das Tief DAISY, das sich vom Mittelmeerraum über die Alpen nordostwärts verlagerte und stärkeren Schneefall auslöste. In der 2. Monatsdekade lag dann der Nordseeraum im Übergangsgebiet zwischen Tiefdruckgebieten über dem Ostatlantik und einem kräftigen Hoch über Nord- und Osteuropa, wobei sich die Höchsttemperaturen um den Gefrierpunkt bewegten. In den Nächten herrschte meist leichter Luftfrost bis -4 °C vor. Tiefausläufer führten vor allem am 18. zu Regen, der das Abschmelzen der Schneedecke förderte. Im Folgenden verlagerte sich dann ein Hochdruckgebiet, das zeitweise einen Kerndruck von 1050 hPa erreichte, von Sibirien Richtung Skandinavien und bewirkte eine Frostverschärfung. Bei nördlichen Winden hielt die Zufuhr arktischer Kaltluft die Tageshöchsttemperaturen vom 21. bis 25. Januar bei -2 bis -7 °C. Nachts gab es Luftfrost bis um -10 °C, in Bodennähe bis um -15 °C. In den letzten Januartagen brachte Tiefdruckeinfluss dann wieder Milderung und das Tief KEZIBAN, das am 29. über die Nordsee zog, stärkeren Schneefall.

Trotz des häufigen Schneefalls waren die erzielten Niederschlagshöhen gering. Sie betrugen mit 17 bis 25 mm nicht einmal 50 % der Monatsmittel. Der Schneefall führte zu Schneehöhen von meist weniger als 10 cm. Nur im Weser-Ems-Gebiet und auf Sylt wurden zeitweise um 15 cm gemessen.

Die Sonne schien selten und so ergab sich eine Sonnenscheindauer von meist nur 20 - 30 Stunden. Das ist rund die Hälfte der Monatsmittel.

Das Windaufkommen war meist nicht hoch. Nur an wenigen Tagen, wie am 9./10. und 27./28. Januar erreichten die Windböen Sturmstärke.

Die frostige Witterung führte ab dem 4. Januar zur Eisbildung in den kleineren Häfen der Nordfriesischen Küste. Zur Monatsmitte erreichte das Eis hier eine Dicke von 5-10 cm. Durch die Frostverschärfung im letzten Monatsdrittelverstärkte es sich zu dichtem und kompaktem Eis bis 30 cm Dicke. Auch im nordfriesischen Wattenmeer und in den niedersächsischen Häfen trat nun lockeres bis dichtes Eis von 5-10 cm Dicke auf. In den geschützten Bereichen des ostfriesischen Wattenmeeres entstand dünnes Eis.

Quelle: Deutscher Wetterdienst (DWD)
 
   
 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden