Witterung Juli 2011


Nordsee

Der Juli 2011 war sonnenscheinarm, wobei sich die Monatsmitteltemperaturen mit Werten zwischen 15,6 °C und 16,7 °C im Bereich der Bezugswerte von 1961-1990 bewegten oder geringfügig darunter. Dabei sorgten Tiefdruckgebiete oder Tiefausläufer für einen wechselhaften Witterungscharakter. Hochdruckeinfluss war äußerst selten. Eine mehrtägige sommerliche Prägung hatte dieser Monat nur vom 6. bis 12., als eine Südwestströmung auf der Vorderseite eines Tiefs über den Britischen Inseln und ein nachfolgendes Hochdruckgebiet viel Sonne und Temperaturen von vielfach 20 bis 24 °C brachten. Anders als in den beiden Vormonaten gab es jedoch nur maximal einen Sommertag, an dem die Tageshöchsttemperatur 25 °C und mehr erreichte. Das sind bis zu 2 Tage weniger als im Mittel. Heiße Tage mit Höchstwerten von mindestens 30 °C traten nicht auf. An der Hälfte der Tage blieben die höchsten Tagestemperaturen sogar unter 20 °C. Am kühlsten war es meist am 2. Juli, als die Tagesmaxima bei frischem Nordwestwind nur bei 15 °C lagen.
Das Niederschlagsaufkommen war im Nordseeraum ganz unterschiedlich. Während es an der niedersächsischen Küste mit 60 bis 80 mm zu trocken war, wurden auf Helgoland, den Ostfriesischen Inseln und im Insel- und Küstenbereich Nordfriesland mit rund 90 bis 120 mm Überschüsse bis zu 90 % verzeichnet. Die stärksten Niederschläge von 10 bis 50 mm wurden fast durchweg am 13. Juli durch ein Tiefdrucksystem ausgelöst, das sich von Frankreich über Deutschland nach Holland verlagerte.
Die Sonnenscheindauer lag bei 120 bis 150 Stunden und damit um 30 bis 40 % unter den vieljährigen Mittelwerten. An mindestens 7 Tagen im Monatsverlauf schien die Sonne weniger als 1 Stunde. Im Juli 1984 war die Sonnenscheindauer jedoch noch geringer.
Böen, die Sturmstärke bis Bft 8 erreichten, waren meist mit Winden aus Nordwest verbunden, wie am 2./3. Juli, am 15. und 22. Juli. Am 23. Juli löste Tief OTTO einen stürmischen Westwind mit Böen bis Bft 9 aus. Gewitterböen dieser Stärke traten vor allem am 13. Juli auf.

Quelle: DWD